SYSTEMISCHE THERAPIE. PAARBERATUNG. FAMILIENBERATUNG.
SYSTEMISCHE BERATUNG UND THERAPIE
Die systemische Therapie ist eines der vier wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren (neben Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierter Therapie und Psychoanalyse). Sie betrachtet psychische Probleme nicht isoliert beim Individuum, sondern im Kontext sozialer Beziehungen, insbesondere in Familien, Partnerschaften oder anderen Gruppen.
Durch die Einbeziehung des sozialen Umfelds können tiefere Einsichten gewonnen und nachhaltige Veränderungen erzielt werden. Ob in der Einzel-, Paar-, Familienberatung oder Therapie – die systemische Methode kann dabei helfen, Beziehungen zu verbessern, Konflikte zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
ZENTRALE PRINZIPIEN DER SYSTEMISCHEN THERAPIE:
Systemischer Ansatz: Probleme entstehen und bestehen durch Wechselwirkungen innerhalb eines sozialen Systems. Psychische Belastungen werden in der Systemischen Therapie primär als Ausdruck eines aktuell dysfunktionalen Systems betrachtet, nicht als isolierte Krankheit der Person. Daher wird auf die klassische Diagnosestellung verzichtet.
Ressourcen- und Lösungsorientierung: Der Fokus liegt auf vorhandenen Stärken und möglichen Veränderungen, nicht nur auf Defiziten. Es wird darauf geachtet, Fähigkeiten und Ressourcen zu aktivieren.
Kommunikation und Muster: Problematische Interaktionsmuster werden analysiert und verändert.
Neutralität und Allparteilichkeit: Der Therapeut nimmt eine wertfreie, unterstützende Haltung ein. In der Systemischen Therapie wird der Klient als Experte für sein eigenes Leben betrachtet. Er bestimmt, welche Themen bearbeitet werden und welche Ziele erreicht werden sollen. Die Therapie verläuft individuell angepasst und orientiert sich an den Bedürfnissen des Klienten, der eine aktive Rolle im Veränderungsprozess übernimmt.
Häufig eingesetzte Methoden sind z. B. das zirkuläre Fragen, Familienaufstellungen oder Reframing (Umdeutung von Problemen). Die systemische Therapie wird vor allem in der Paar- und Familientherapie eingesetzt, aber auch in der Einzeltherapie angewandt. Sie ist seit 2008 wissenschaftlich anerkannt und kann seit 2020 als Kassenleistung in Deutschland angeboten werden.
Die Systemische Therapie ist oft kurzzeitig angelegt. Der Rhythmus und die Anzahl der Sitzungen werden individuell nach Bedarf vereinbart. Zwischen den Sitzungen können auch längere Pausen liegen, um neue Ansätze im Alltag zu erproben. Die Sitzungsdauer beträgt in der Regel 60-90 Minuten.
Diese Flexibilität und der lösungsorientierte Ansatz machen die Systemische Therapie zu einer besonders anpassungsfähigen und alltagsnahen Methode.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.